John Janssen

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John Janssen, geboren aus Deutsch-Belgischen Eltern im Niederländischen Weert, machte schon  als Knabensopran seine erste solistsiche Erfahrungen. Singen gehörte zum täglichen Brot mit dem Kirchenchor seines Vaters, der Kirchenmusiker war. Jeden Tag wurde anderthalb Stunden geprobt. Unter den aufgeführten Werken zählte u.a. die achtstimmige Missa Papae Marcelli von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Mit neun Jahre entdeckte er seine Passion für das Klavier und fing er an sich selber das Klavierspielen bei zu bringen, rein vom Gehör und ohne Noten.

Mit achtzehn machte er eine erfolgreiche Aufnahmeprüfung für Klavier am Conservatorium von Maastricht. Dieses Studium bei dem Pianisten Jo Dusseldorp absolvierte er mit der A-Akte. Seine Gesangslehrerin Mya Besselinck empfahl Janssen ins Hauptfach zu wechseln und so wurde der Opernsänger Hans-Günther Grimm sein Lehrer. Während seiner Studienzeit am Conservatorium war er tätig als Klavierlehrer und Chordirigent. Janssen schloß sein Gesangsstudium ab mit der C-Akte, wonach er noch weiter studieren durfte für den Prix d'Exellence, welche er drei jahre später erhielt. 1977 wurde er an das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen engagiert. Hier konnte er sich ein beachtliches Repertoire aufbauen. Dort wurde er vor allem durch GMD Uwe Mund und Regisseuren wie Marcel Bluwal, Dietrich Hilsdorf, Christian Pöppelreiter, Thomas Rübenacker und vor allem Göran Järvefelt (einem Schüler von Ingmar Bergmann) gefördert und geformt. Sein erstes Gastengagement hatte John Janssen 1978 an der Hamburger Staatsoper in der Rolle des Harlekin in Ariadne auf Naxos von Richard Strauss, neben Edita Gruberova als Zerbinetta und René Kollo als Bacchus.

1981 rettete er in Gelsenkirchen eine Vorstellung von "La Bohème", als er für einen erkrankten Kollegen als Rodolfo einsprang, womit er gleichermaßen bei der Presse wie beim Publikum große Begeisterung erntete.  Seine grosse stimmliche Bandbreite hattespäter auch Engagements im Tenorfach zur Folge.

1982 engagierte ihn Wolfgang Sawallisch an das Nationaltheater der Baye­ri­schen Staatsoper in München, wo er als Conte Almaviva  in Le Nozze di Figaro neben Margaret Price als Contessa, Lucia Popp als Susanna und Her­mann Prey als Figaro unter Wolfgang Sawallisch’s Leitung in der Regie von Günther Rennert de­bütierte. Es folgte u.a. die Titelrolle in Il Barbiere di Siviglia in der Regie von Ruth Berghaus, wofür er den sogenannten Stern der Woche der Münch­ner Abendzeitung erhielt.  

In den Münchner Opernfestspiele 1983 sang er die Rolle des Adriano in Wagner’s Rienzi. Adriano ist eine s.g. Hosenrolle, für einen dramatischen Sopran geschrieben, welche von Wolfgang Sawal­lisch mit einem hohen Bariton besetzt wurde, als Kontrast zu der Tenor-Rolle Rienzi, hier gesungen von René Kollo. Für seine Interpreta­tion des Adriano bekam er den Festspielpreis der Bayerischen Staatsoper und wurde zum Sänger des Jahres 1984 gewählt.  

John Janssen sang unter Dirigenten von Weltruhm wie Wolfgang Sawallisch, Carlos Kleiber, Hans Zöbeley, Julius Rudel, Carlo Franci, Laurent Wagner, Miguel Gomez-Martinez, Ferdinand Leitner, Georges Prêtre, Will Hum­burg, Armin Jordan, Uwe Mund, Donald Runnicles, Bernhard Klee und vielen anderen.

Die Titelrolle in Mozart's Don Giovanni sang er erstmals in Gelsenkirchen, danach am Nationaltheater der Bayerischen Staatsoper, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, an den Drottningholmer Slottsfestspielen in Stockholm, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Opernhaus Sankt Gallen und Bern. In Bern sprang er ein für Ruggiero Raimondi in einer Galavorstellung mit Gundula Janowitsch.  
Zuletzt (2009) sang er den Don Giovanni an den Theatern in Solingen und Remscheid in einer Produktion der Musikhochschule Köln unter der Regie von Professor Igor Folwill. Dirigent war Professor Stefan Wehr..   

Die Gelsenkirchener Inszenierung der Oper Jakob Lenz von Wolfgang Rihm in einer Regie von Thomas Rübenacker, in der John Janssen die Titelrolle verkörperte, hatte sowohl im In- als auch im Ausland großen Erfolg und wurde eingeladen zu den Bien­nale von Zagreb, nach Paris, Rennes, Bonn, München, Frankfurt, Amsterdam und auf eine Tournee durch Süd-Amerika nach Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Buenos Aires, Salvador Bahia und Sao Paolo. Später sang Janssen den Jakob Lenz auch in einer Neuproduktion an der Wiener Staatsoper, in Alessandria und an dem Festivale Settembre Musica in Turin.

Neben seiner Tätigkeit als Opernsänger sang Janssen Liederabende und Konzerte in den folgenden Städte: Gasteig und Herculessaal München, Schumannhaus Bonn, Basilique Véselay, Basilique Autun, Teatro La Fenice Venezia, Weber State University Ogden Utah (USA), Collegio Borro­meo Pavía, Parma Lirica Parma, Pallazzo Ducale Colorno, Dom von Cremona, Schouwburg Heerlen und andere.  

John Janssen sang an folgenden Opernhäuser: Nationaltheater der Bayerischen Staatsoper München, Hamburgische Staatsoper, Berliner Staatsoper Unter den Linden, Wiener Staatsoper, Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Theater der Stadt Basel, Oper Bern, Theater Sankt Gallen, Teatro Municipal Rio de Janeiro, Teatro La Fenice Venezia, Drottningholms Slottsteater Stockholm, Det Kongelige Teater Kopenhagen, Teatro Massimo Bellini Catania, La Zarzuela Madrid, Teatro Verdi Mantova, Teatro Verdi Sassari, Canadian Opera Company Toronto.
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